Schlafzimmerpflanzen: ruhige Arten für wenig Licht, saubere Luft und einfache Pflege
Ziel
Ruhiger Raum. Stabile Luftfeuchte. Keine Geruchs- oder Allergiebelastung. Pflege ohne Nachtlicht.
Rahmenbedingungen im Schlafzimmer
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Licht: oft Nord/Ost, tageszeitlich schwach.
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Temperatur: 16–20 °C ideal.
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Luftfeuchte: 45–55 % ist angenehm.
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Schlafhygiene: kein Dauerlüfter, keine hellen Grow-Lampen.
Pflanzen verbrauchen nachts Sauerstoff. Die Menge ist gering und unkritisch. Luftreinigungseffekte sind messbar nur bei vielen Pflanzen auf kleiner Fläche. Lüften bleibt Pflicht.
Auswahlkriterien
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Lichttoleranz: kommt mit halbschattig klar.
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Geringe Duft- und Pollenlast.
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Milde Wasserregime: keine nasse Erde (= Schimmelrisiko).
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Sichere Toxikologie bei Kindern/Haustieren.
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Leicht zu entstauben.
Geeignete Pflanzen nach Lichtsituation
Hell, indirekt (Ost/West, nahe Fenster)
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Areca-Palme (Dypsis lutescens) – feuchte Luft, gleichmäßig gießen.
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Spathiphyllum (Einblatt) – tolerant, leicht feucht.
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Hoya – hell, zwischen den Gaben abtrocknen.
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Phalaenopsis – hell ohne Sonne, tauchen statt gießen.
Halbschattig (1–2 m vom Fenster)
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Epipremnum/Scindapsus (Efeutute) – robust, 2–3 cm antrocknen.
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Philodendron scandens – luftiges Substrat, moderat gießen.
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Chlorophytum (Grünlilie) – ungiftig, gleichmäßig feucht.
Schattig (weiter innen, Nord)
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Sansevieria/Dracaena trifasciata (Bogenhanf) – sehr sparsam gießen.
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Zamioculcas – selten gießen, staubtolerant.
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Aspidistra – extrem robust, wenig Wasser.
Haustierfreundlich: Grünlilie, Calathea/Maranta, Areca, Musa „Zwerg“.
Vorsicht giftig für Haustiere: Bogenhanf, Philodendron/Monstera, Zamioculcas, Dieffenbachia, Ficus.
Platzierung
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Luftzug meiden: Fensterkanten im Winter, Klimageräte.
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Abstand zur Wand 3–5 cm für Luftzirkulation.
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Keine Topfreste unter dem Bett.
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Große Pflanzen nicht vor Heizkörpern.
Substrat, Topf, Drainage
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Topf mit Abflusslöchern + Untersetzer.
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Mischung (Standard): 50–60 % Blumenerde, 20 % Perlit, 20–30 % Bims/Lava/Rinde.
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Feuchtefans (Areca, Spathiphyllum): etwas mehr Kokos/Feuchtepuffer.
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Mineraltopping (Lava/Blähton 1 cm) gegen Trauermücken.
Gießen
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Regel: selten, aber durchdringend. Überschuss nach 10–15 min abgießen.
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Prüfen: Finger/ Stäbchen 2–5 cm tief.
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Wasser: zimmerwarm, möglichst weich (Calathea/Orchideen danken es).
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Winter: Intervalle verlängern.
Düngen
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Frühling–Sommer: alle 3–4 Wo. mit 50–75 % Etikettendosis.
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Herbst–Winter: reduzieren oder pausieren.
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Nie auf knochentrockene Erde düngen.
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Spülgang: alle 6–8 Wo. mit reichlich Wasser gegen Salz.
Luftfeuchte ohne Schimmelrisiko
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Ziel 45–55 %.
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Methoden: Gruppenstellung, Wasserschalen auf Heizkörpern, Luftbefeuchter mit Hygrostat.
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Vermeiden: dauerfeuchte Erde, Sprühen spät abends, stehendes Wasser in Übertöpfen.
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Lüften: täglich stoßlüften.
Licht ohne Schlafstörung
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Kein blau/weiß leuchtendes Grow-Licht im Sichtfeld.
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Wenn nötig: warmweiße LED mit Timer, tagsüber 10–12 h, nachts aus.
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Vorhang zur Abschirmung nutzen.
Umtopfen
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Takt: 12–18 Mon. bei Tropen, 24–36 Mon. bei Sukkulenten.
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Schritte: Drainage 1–2 cm, Ballen mittig, Gießrand 1–2 cm, luftiges Substrat nicht stopfen, angießen.
Reinigung & Hygiene
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Blätter monatlich abwischen.
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Übertöpfe reinigen, Untersetzer leeren.
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Staub senkt Lichtnutzung und wirkt allergen.
Schädlingsprophylaxe
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Keine Dauerfeuchte.
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Neue Pflanzen 2 Wo. separat prüfen.
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Gelbtafeln dezent bei Befall, BTI gegen Trauermücken, Seifen-/Ölpräparate gezielt.
Artensteckbriefe kurz
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Einblatt: leicht feucht, weiches Wasser, blüht innen.
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Areca: hohe LF, häufiges Abstauben.
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Efeutute: fehlertolerant, Kletterhilfe.
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Bogenhanf: gießen selten, sehr robust.
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ZZ-Plant: sehr selten gießen, verträgt Halbschatten.
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Orchidee (Phal.): tauchen, abtropfen, hell ohne Sonne.
Häufige Fehler
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„Täglich ein Schluck“ → Trauermücken/Staunässe.
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Topf ohne Ablauf.
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Direkter Heizkörper/kalte Zugluft.
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Duftstarke Pflanzen, die Schlaf stören.
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Zu viele Pflanzen auf engem Raum → feucht, stickig.
Checklisten
Wöchentlich
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Fingerprobe, Staub wischen, Untersetzer leer? Schädlingscheck.
Monatlich
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Spülgang, Substrat oberflächlich lockern, Standort prüfen.
Saisonal
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Frühling: Düngung starten, ggf. umtopfen.
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Sommer: Gießintervalle verkürzen, beschatten bei Hitze.
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Herbst/Winter: reduzieren, näher ans Fenster.